zum Konzept der Versuch der Text
. . . V O R G E L E S E N E R + + + + + + + + + + . . . . . . + T E X T + + + . . . . . . . . . .

Diese Arbeit ist gewissermaßen eine Zusammenfassung des Studiums. Sie steht in einer Reihe mit den Privatbildern, die ich gegen Bilder von "VIP's" stellte und fügt sich in die Reihe der Portraits und Selbstportraits ein, die ich bisher gemacht habe.

Diese Arbeit thematisiert wieder den Konflikt zwischen der privater intimer Selbstwahrnehmung und Öffentlichkeit.

Für mich ist Kunst ein permanenter Prozeß, der sich zum Teil selber macht, die Kunst fängt mit der ersten Idee an , Projektierung, Organisieren des Materials, Ausführung, Ausstellung, eventuell Verkauf oder Vernichtung, Umbau, alles gehört dazu.

Diese Arbeit wurde für das Diplom konzipiert, die zugrunde liegen

de Idee ist ziemlich genau ein Jahr alt.

Die Arbeit spielt mit der Prüfungssituation. Sie teilt die Prüfung auf in einen privaten und intimen Teil. Der intime Teil ist ein Raum mit fünf Stahlgestellen, in diesem sollen sich 5 Menschen 7 Minuten lang im Spiegel betrachten. Das ist der Teil, in dem die direkten, persönlichen, emotionalen Erfahrungen gemacht werden. Diese Fünf arbeiten in diesen zwölf Minuten an dem Bild, das sie von sich selbst haben. Zwölf Minuten lang machen sie ein inneres und äußeres Portrait, sie arbeiten sowohl an dem Bild, was sie von sich haben. Und an dem, das sie den anderen geben.

Sie machen Kunst.

Die anderen hören in der Zeit Erläuterungen, die den Fünfen fehlen, dafür haben sie bestenfalls eine Sekundärerfahrung,. Sie können sich vorstellen, was die fünf denken und fühlen, aber das direkte emotionale Element fehlt.

Sie konsumieren Kunst.

     

Sie werden sich fragen, warum ich so einen Aufwand treibe, damit sich 5 Leute im Spiegel betrachten können.

Auch wenn das heute bei der Allgegenwart von Spiegeln und Fotos in den Hintergrund tritt: es ist nicht trivial, sich im Spiegel zu betrachten und sein eigenes Bild zu erkennen.

Diese Fähigkeit teilen sich nur Menschen und Menschenaffen. Es gibt einen Versuch, bei dem Testpersonen bzw. Testtieren eine Markierung ins Gesicht gemacht wird, ohne daß diese es merken. Wie gesagt, nur Menschen und Menschenaffen suchen diese Markierung an sich selbst, wenn sie diese im Spiegel sehen.

Menschen tragen also ein Bild von sich in sich. Sie haben Selbstbewußtsein und erkennen sich im Spiegel.

Dieses innere Selbstbild stimmt jedoch nicht genau mit der Wirklichkeit überein. Jeder kennt das Gefühl der Fremdheit, wenn er sich in einem Film oder auf einem Foto sieht. Es ist also kein "objektives" Bild sondern im Gegenteil ein höchst subjektives - ein unfotographisches.

Wenn Menschen lange Zeit vor dem Spiegel zubringen, tun sie meist etwas dabei, sie rasieren, kämmen, schminken sich oder drücken stundenlang an sich herum.

Es scheint fast, als wollten sie das äußere Bild mechanisch dem inneren anpassen. Oder es wirkt, als versuchten sie, das Äußere zu betasten und zu "begreifen", um das Innere zu ändern.

Wie auch immer, an dem inneren Bild wird dauernd aktiv gearbeitet. Jeder macht sich sein Selbstportrait im Kopf. In uns liegt die Welt. Wer Schönheit und Leben in die äußere Welt bringen will, muß sich auf sein Innerstes konzentrieren.

Das ist die Botschaft der Sage von Narziss, der sich so mit sich und seinem Spiegelbild beschäftigte, daß er die Außenwelt vergaß. Selbst die Frau, die ihn liebte und bezeichnenderweise Echo hieß, konnte ihn nicht mehr erreichen.

Er konzentrierte sich auf sich selbst und löste sich dabei von der Außenwelt. Er starb und verwandelte sich in eine Narzisse. Sie ist ein Frühlingsblüher und damit Symbol der ewigen Wiederkehr und des Lebens.

Durch die Abwendung von der Welt hat Narziss die Welt geändert und verschönert, nur durch die Konzentration auf sein Spiegelbild.

In uns liegen die Kriterien für Gut und Böse, alles was wir von der Welt wahrnehmen, liegt in uns. Wer richtig und gut leben will, muß sich permanent selbst betrachten, sich freimachen von den äußeren fremden Einflüssen.

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Wir sind das, was wir den anderen zeigen.

So wie wir nach Außen auftreten, so werden wir.

Das Äußere wirkt auf uns zurück.

Jeder Schauspieler kennt dieses Wechselspiel - bringe dich in eine bestimmte Stimmung und du kannst diese überzeugend darstellen. Mußt du eine bestimmte Stimmung spielen, ändert sich auch die eigene Befindlichkeit entsprechend.

Das Gesicht ist nicht nur eine Schnittstelle nach außen, es wirkt auch nach innen zurück.

Wir werden von Außen gemacht, unsere Persönlichkeit ist das, was die anderen in uns sehen.

Die Wörter Person und Persönlichkeit stammen von der römischen Bezeichnung für die Masken ab, die Schauspieler bei den Aufführungen trugen.

Unsere Selbstwahrnehmung hängt also davon ab, wie wir von den anderen wahrgenommen werden bzw. von dem, wie wir von den anderen wahrgenommen werden wollen.Sie hängt davon ab, was wir beschließen, den anderen zu zeigen.

Kunst macht man nicht, weil gerade eine Lehrstelle frei ist

Alle, die Kunst machen , haben zwingende, persönliche und intime Gründe dieses zu tun. Meist keine edlen Gründe wie "Schaffensdrang" sondern oft Gründe, von denen sie vielleicht selber nichts wissen wollen.

Der größte Teil der Künstler kann und wird von der Kunst nicht leben können und weiß das auch. Diese Gründe fließen in die Arbeit ein, mal mehr, mal weniger offensichtlich.

Kunst und Persönlichkeit des Künstlers stehen in enger Beziehung miteinander.

Das macht Kunst zu einem permanenten (kalkulierten) Bruch mit der Intimsphäre.

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V E R S U C H






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