Lingner Schloss: "Das Testament"

 

 

Das Testament ist ein Objekt aus 5 Cerankochfeldern, angeordnet in einer Reihe, die in einem weissen Block eingebaut sind. Der Block stand im Keller des Lindner Schlosses an der Stelle, an der sich zur Zeit Lingners die Herde der Gastronomie befanden.

Die Kochstellen der Ceranfelder waren auf Dauerbetrieb geschaltet. Die Kochfelder leuchten beim Heizen rot auf, wenn sie eine bestimmte Temperatur erreicht haben, schalten sie sich mit einem leisen Klicken wieder aus, um nach kurzer Zeit erneut zu leuchten.

Die fünf Felder bildeten also ein sich ständig änderndes Muster aus rot leuchtenden Kochstellen. Dabei heizten sie den Raum sehr stark auf und strahlten Hitze aus, die sofort wahrgenommen wurde, wenn man sich dem Objekt näherte. Dieser Effekt war sehr stark, da die Besucher schon einige Zeit im ansonsten kalten Keller des Schlosses zugebracht hatten, bevor sie zum Raum mit unserer Installation kamen.

Zum Objekt lief eine Klanginstallation mit einem geflüsterten Sonett und Prosa von "DIEMA RIEN“, jeweils mit einer Unterbrechung von 3 Minuten zwischen den einzelnen Schleifen. Der Titel dieser Arbeit war "Das Orakel". Die Klanginstallation kam aus unauffällig aufgestellten Lautsprechern. Besonders verunsichernd war der "Prosateil", eine männliche Stimme machte pss und sagte "hey du..." und wirkte, als ob sie direkt jemanden ansprechen würde. Die Leute brauchten oft sehr lange bis sie begriffen, dass die Stimme aus einem Lautsprecher kam. Der Text nahm direkten Bezug auf das Objekt, so wurden beide Arbeiten als eine Einheit wahrgenommen.

 

Zu den Fotos:

Das Objekt war sehr schwierig zu fotografieren, da entweder das Objekt noch sichtbar und die Kochstellen überbelichtet waren, oder, wenn diese korrekt belichtet wurden, das Objekt nicht mehr sichtbar war. Fast alle Fotografien zeigten deshalb "violette" Felder. Die Felder selbst sind immer unscharf, da die heisse Luft die Platten flimmern ließ, ich nehme an, dass sie Wärmestrahlung auch die Sensoren der Kameras "belichteten".

Die Fotos zeigt das "Testament" mit verschiedenen Mustern und annähernd richtigen Farben der Platten. Die Bilder wurden im Photoshop nachgearbeitet. Die Platten leuchteten rot, wie es wohl jedem von Ceranfeldern bekannt ist. Die einzelne Platten schalteten sich beim Erreichen einer bestimmten Betriebstemperatur mit einem leisen Klicken ab, und, wenn die Temperatur unter einen bestimmten Wert gefallen war, wieder zu. Dadurch billdeten sich Zufallsmuster.

Am Anfang leuchteten alle Felder auf, bis die Betriebstemperatur erreicht wurde. Wenn viele Besucher im Raum waren (die Ausstellung war stark besucht) leuchteten mehr Platten als bei wenigen Besuchern. Der Grund war, dass beim Hinein- und Herausgehen kalte Luft in den Raum mitgebracht wurde, die Platten also schneller auskühlten.

Die Fotos zeigen das Objekt in verschiedenen Phasen.

Unbearbeitete Fotos finden Sie hier.

 

 

<-zurück zur vorherigen Seite!

 

 

 

:::| naphtha |:::

:::|>projekte: lingner schloss