Wer war Lingner?

 

 

Kurz gesagt war Lingner Mister "ODOL".

Karl August Lingner (*1861) kam aus bescheidenen Verhältnissen. Er gründete mit dem Techniker G.W. Kraft eine kleine Firma, die u.a. Stahllineale und Rückenkratzer produziert. Im Alter von 30 Jahren erwarb er von Dr. Richard Seiffert das Rezept für ein Antiseptikum und entschloss sich, dieses als Mundwasser mit desinfizierender Wirkung zu vertreiben.

Im 19ten Jahrhunderts war entdeckt worden, dass Krankheiten von Mikroorganismen übertragen werden konnten. Außerdem wurde die Besiedlung der Mundhöhle durch Mikroorganismen bekannt. Es bestand die Vorstellung, dass die meisten Krankheiten über den Mund aufgenommen würden. Hinter der Aufnahme der Produktion eines desinfizierenden Mundwassers stand ein sozialhygienischer Ansatz. Lingner war der Überzeugung durch die Verbreitung der Mundhygiene Krankheiten vermeiden zu helfen.

Das Mundwasser, Odol, war ein durchschlagender Erfolg. Innerhalb weniger Jahre erwarb Linger ein zweistelliges Millionenvermögen. Lingner gilt als Erfinder der „Markenwerbung“. Er führte ein sehr luxuriöses Leben, verkehrte in höchsten Kreisen und war vor seinem Tod 1916 als Botschafter im Gespräch.

Lingner fühlte sich jedoch auch in der „sozialen Pflicht“. Einen großen Teil seines Vermögens gab für die Aufklärungskampagnen zur Hygieneerziehung der Bevölkerung aus, er organisierte die erste Ausstellung für Hygiene in Dresden (1911), deren Größe und Erfolg mit 5 Millionen Besuchern mit der einer „normalen“ Weltausstellung verglichen wurde.

Lingner starb 1916 mit 55 Jahren, an den Folgen einer Zungenkrebsoperation, also an den Folgeneiner Mundhöhlenerkrankung.

Nach seinem Tode wurden seine sozialen Projekte von einer Stiftung fortgeführt, deren Gründung er testamentarisch festgelegt hatte. Die Stiftung finanzierte den Bau des Hygienemuseums in Dresden (1930), das auch heute noch eine wohl weltweit einmalige Einrichtung ist.

Die Fotos:

Da "Testament". Der Raum war wesentlich dunkler, diese Fotos wurden bei stärkerer Beleuchtung gemacht, damit das Objekt und die Räumlichkeiten auf den Fotos besser erkennbar sind.

 

 

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